Hoch über den Häusern von Oberstein erhebt sich die Felsenkirche, hineingebaut in eine natürliche Felsnische.
Wyrich IV. von Daun-Oberstein ließ sie 1482-1484 errichten. Hinter ihr ragt die Felswand steil empor, unter ihr schmiegen sich die Häuser von Oberstein an den Hang.
Um die Entstehung der Kirche rankt sich mehrere Sagen, worunter der die gemeinsamen Liebe von zwei Brüdern zum Burgfräulein Bertha von Lichtenberg die am weitesten verbreitete ist.
Dank ihrer exponierter Lage ist die Kirche zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Die Kirche ist nur durch einen in den Felsen geschlagenen Tunnel (1980-1981) zu erreichen.
Die größte Kostbarkeit ist der mittelalterliche Flügelaltar. Er wurde um 1400 von einem unbekannten Meister, dem „Meister der Mainzer Verspottung“, erschaffen.
Weitere Kunstwerke finden sich in der Kirche:
- Epitaph des Ritters Phillip II von Daun-Oberstein, Vater des Erbauers der Kirche, †1432
- Sebastiansbild, um 1570, mit der Darstellung der Familie des Grafen Sebastian von Daun-Oberstein-Falkenstein
- Apostelbilder, 17. und 18. Jhd.
- Fragmente gotischer Glasfenster, die durch einen Felssturz 1742 stark beschädigt wurden
- Taufstein, um 1500
- Kruzifix aus Bergkristall
- naturgewachsenes Achatkreuz aus Brasilien
- Müller-Orgel von 2002, in den von 1756 original erhaltenen Prospekt der Stumm-Orgel einbaut.
Ein besonderer Blick über den Stadtteil Oberstein und auf die Felsenkirche bietet sich von der 2003 eröffneten Aussichtsplattform, die über eine hinter der Kirche in der Felsnische befindliche Treppe erreichbar ist.