Aus der Erbauungszeit der Felsenkirche (1482-84) sind nur wenige Kunstwerke erhalten. So wissen wir zum Beispiel, dass dort einmal drei Altäre standen, ein Haupt–, ein Marien- und ein Wolfgangaltar. Heute besitzt die Kirche nur noch ein einziges Altarbild aus dem Mittelalter. Wiederholte Beschädigungen durch Felsstürze vom Bosselstein führten zudem  zur Zerstörung der spätmittelalterlichen Glasfenster. Und auch die „unglückselige”  Restaurierung von Wilhelm Heilig 1927/28 trug dazu bei, den mittelalterlichen Eindruck des Raumes weitgehend zu vernichten. Glücklicherweise blieben uns interessante Ausstattungsstücke erhalten.

Die Apostelbilder
Petrus Apostelbild

Künstlerisch weniger bedeutend sind die Apostelbilder, (Ölfarbe auf Eichenholz, zwei verschiedene Maße: H. 0,79 m, B. 0,30 m und H. 0,79 m, B. 0,64 m, 1984 restauriert), die an der Brüstung der Herrschaftsloge sowie an der westlichen Emporenbrüstung angebracht sind. Herrschaftsloge von links: Judas, Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und Simon.

Auf dem Bild des Petrus erhebt sich im Hin­tergrund rechts von ihm ein steiler Fels mit einer Burg, darunter, in den Felsen gebaut und deutlich zu erkennen, eine Kirche, die Obersteiner Felsenkirche. Leider ist die Datierung der Bilder immer noch offen, sie schwankt zwischen 17. Jahrhundert und Mitte des 18. Jahrhunderts. Diese Frage der Datierung ist für uns von Bedeutung, da es sich hier möglicherweise um eine der ältesten realistischen Darstellungen der Felsenkirche handelt! (Merianstich 1654).

Die Grabsteine

Die bedeutendste Grabplatte in der Felsenkirche ist das Epitaph des Ritters Philipp II. von Daun-Oberstein (1394 – 1432), (Sandstein, H.  2,21 m, B. 1,05 m), des Vaters des Erbauers der Felsenkirche.

Grabplatte

Das Grabmal war ursprünglich als Tumba, liegend, gedacht. Wo es sich einmal befand und wann es in der Felsenkirche  aufgerichtet wurde, ist nicht bekannt. – Links oben neben diesem Grabmal befindet sich das Fragment des kleineren, schlichten Grabmals der Raugräfin Mena, der Frau Philipps von Daun, einer geborenen Raugräfin von Neuenbamberg.

Links daneben steht der Grabstein von Philipp Friedrich von Daun-Oberstein, gest. 1615.

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Zu erwähnen ist noch eine stark abgetretene Grabplatte (2,05 m x 0,93 m), die sich rechts neben dem neuen Eingang zur Kirche befindet. Reste einer umlaufenden Inschrift und des Daun-Obersteiner Wappens sind zu erkennen.

Die spätgotischen Glasfenster

Von den spätgotischen farbigen Kir­chenfenstern sind nur spärliche Fragmente erhalten. Die wiederholten Felsstürze vom Bosselstein haben die fragilen Scheiben zerstört. Vermutlich sammelte man die Scherben, verwahrte sie und fügte sie, so gut es ging, wieder in die Fenster ein. Von besonderem Interesse sind zwei Glasbilder (ca. 71,3 cm x 27,7 cm) in einem der großen Fenster des Haupt­­schiffes. Eines zeigt Wyrich IV., den Erbauer der Felsenkirche, das andere Wappen und Ornamente.

In der unteren Reihe der kleinen Schießschartenfenster sind noch zwei weitere Fragmente der originalen Verglasung erhalten: Das Wappen der Grafen von Leiningen, drei silberne Adler auf blauem Grund. (Wyrichs Frau Margarete war eine Gräfin von Leiningen.) Das andere Fragment zeigt Bischof Nikolaus von Myra mit seinem Attribut, den drei Goldklumpen. Hier ist der Körper umgestaltet, der Kopf des Heiligen Nikolaus aber original.

Der Taufstein

Rechts vom Altar steht heute der schöne spätgotische Taufstein, der zu den wenigen Kunstwerken gehört, die aus der Erbauungszeit der Kirche stammen. Über einem profilierten Fuß steht das sechseckige mit Blendmaßwerk verzierte Taufbecken. 1929 wurden die Kupfer­schale und der Deckel hinzugefügt.

Weitere Ausstattung im Kirchenraum
Die Glocke

Nur eine einzige ältere Glocke, die sogenannte „Schulglocke”, hängt noch heute im Turm der Felsenkirche. Auf Grund einer falschen Übersetzung glaubte man lange Zeit, sie stamme aus der Er­bauungszeit der Kirche 1482/84. Eine lateinische Inschrift auf der Glocke gibt aber genaue Auskunft darüber, wann die Glocke gegossen wurde.

Glocke

Die deutsche Übersetzung des Textes lautet: Zur Zeit des Pastors Friedrich Bernardi und der Sendeschöffen Johann Frank und Mathias Treisch am 2. Juli 1686 [zu ergänzen: bin ich gegossen worden]. Wenn ich geschlagen werde, ertöne ich, das Volk rufe ich zusammen, den Toten beklage ich und den Blitz vertreibe ich. Heiliger Stephan, Schutzherr der Kirche von Monzelfeld, bitte für uns. Amen.

Als einzige überstand diese Glocke die beiden Weltkriege. Zwei andere Glocken aus dem Jahre 1682 wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen.